Sorte:

Ulmus americana 'Jefferson'

Jefferson-Ulme

Der originale Jefferson-Baum steht auf der National Mall in Washington DC in Sichtweite der Smithsonian Institution. Die Sorte entwickelt sich zu einem großen stattlichen Baum mit hoher Widerstandskraft gegen die Holländische Ulmenkrankheit. Benannt wurde die Sorte nach dem 3. Präsidenten der USA, Thomas Jefferson (1743 bis 1826).

Die Jefferson-Ulme auf der National Mall in Washington DC ist 75 Jahre alt, hat einen Stammdurchmesser von 90 cm, eine Höhe von 20 m und einen Kronendurchmesser von 15 m. Die Sorte weist ein überdurchschnittliches Wachstum auf, so dass bei entsprechender Pflege sicher noch größerer Dimensionen erreicht werden können. Ein weit jüngeres Exemplar steht direkt am Weißen Haus.

Die Züchtung nahm ihren Anfang in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, als mehr als 600 vielversprechende Ulmen in Washington, DC gepflanzt wurden. 1993 wurden Steckreiser der Jefferson-Ulme für Nachzuchten gewonnen. Seitdem bewähren sich die Nachkommen in mehreren US-Bundesstaaten. Insgesamt 26 Exemplare wurden im Jahr 2002 neben zahlreichen anderen Varietäten in einen Test einbezogen. Die Sorte zeigte auch zwei Jahre nach der künstlichen Infizierung keine Kronenschäden.

In Europa ist man jedoch skeptisch, weil auch die Sorte 'Princeton' in dem Test gut abgeschnitten hatte, in England aber der Holländischen Ulmenkrankheit zum Opfer fiel.

Im Jahr 2005 erhielt 'Jefferson' als gemeinsames Produkt des National Park Service, des Innenministeriums und des Nationalen Arboretums / Agricultural Research Service ihre nationale Marktzulassung in den USA.

Das auffallend üppige Laub ist dunkelgrün und erscheint relativ zeitig im Frühjahr, im Herbst fällt es später als bei den meisten anderen Amerikanischen Ulmen. Das Einzelblatt ist bis 12 cm lang und 6 cm breit und damit im Durchschnitt etwas kleiner als das anderer Amerikanischer Ulmen. Die Blätter sind ei-förmig bis elliptisch, rau und an der Spreitenbasis stark asymmetrisch. Die Kronenform ist breit ausladend mit überhängenden ästen. Die junge Borke hat einen rötlich-braunen Einschlag, mit zunehmendem Alter wird sie grau, dunkel und tief gefurcht.

Die originale Jefferson-Ulme weist die für die Amerikanische Ulme typische vasenförmige Gestalt auf, was für den Ersatz von historischen Anpflanzungen besonders wichtig ist.

Zunächst nahm man an, es handle sich bei der Sorte um eine tripoide Form, also um einen Hybrid zwischen tetraploiden und diploiden Eltern. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass 'Jefferson' tetraploid ist, wie die meisten Amerikanischen Ulmen auch.

Die Sorte 'Jefferson' kann sich an eine Vielzahl unterschiedlicher und bedarfsweise auch sehr schlechte Standortbedingungen anpassen. Das macht sie für Pflanzungen im städtischen Raum attraktiv, so lange genug Platz für die weit ausladende Krone vorhanden ist. Am besten gedeiht sie jedoch auf lehmigen, gut wasserversorgten aber nicht staunassen Böden und im vollen Sonnenlicht. Offenbar verträgt die Sorte auch Spätfröste gut, wie sich bei Bäumen aus dem "National Elm Trial" in Kentucky zeigte.

Die Jefferson-Ulme ist in zahlreichen Baumschulen in den USA erhältlich, wurde aber bisher über die Stadt Washington hinaus wenig angepflanzt. Nach Europa wurde sie 2010 von der Golden Hill Nursery in Kent; England eingeführt.

Die originale Jefferson-Ulme auf der National Mall, Washington DC, USA

Derselbe Baum auf der National Mall, Washington DC, USA

Laub

Borke