Varietät:

Ulmus minor var. suberosa

Korkulme

Der systematische Status der Korkulme war lange Zeit umstritten. Teilweise wurde sie als eigene Art, Ulmus suberosa, beschrieben, teilweise wird ihr heute nicht einmal der Status einer Varietät zugestanden. Es handelt sich im Kern um eine Feldulme, die besonders starke und auffallende Korkleisten an den Zweigen aufweist.

Die Korkulme wird hier als Varietät geführt, weil ein Sortenschutz nicht besteht.

Das Problem ist, dass Korkleisten mehr oder weniger stark ausgeprägt an allen Feldulmen auftreten können. Am ehesten treten sie bei jungen und kleinen Bäumen auf. Die Korkleisten können aber auch vollständig fehlen, ohne dass andere morphologische Unterschiede an den Pflanzen erkennbar wären.

Von einigen Autoren werden die Korkleisten als Verbissschutz interpretiert, das erklärt aber nicht, warum sie bei anderen Individuen fehlen.

Die Korkleisten können an 5 mm dicken Zweigen bis zu 10 mm breit sein, sie stehen in jeder Richtung vom Zweig ab – dadurch wirkt er im Querschnitt sternförmig. Die nordamerikanische Geflügelte Ulme bildet immer nur zwei Korkleisten an gegenüberliegenden Seiten des Zweigs aus.

Im Botanischen Garten von Visby auf Gotland, Schweden, gibt es ein Exemplar mit extremen Korkleisten. Sollte sich dieses Merkmal als stabil erwiesen, wäre für diese Form der systematische Status einer Varietät angemessen.

Alle weiteren Angaben zur Feldulme finden sich in der Artbeschreibung (Ulmus minor).

Ein prächtiges Exemplar im Botanischen Garten von Visby auf Gotland

... mit ausgeprägten Korkleisten

Korkleisten an einer mitteleuropäischen Feldulme

Querschnnitt durch einen Zweig
mit Korkleisten