Diese Form unterscheidet sich von der Wildform der Bergulme nur in einem Merkmal: Während bei der typischen Bergulme die Blätter nur gelegentlich mehrere Spitzen aufweisen und dann eher nur drei oder vier, weisen die Blätter der Hörnchen-Ulme in der Mehrzahl zwischen fünf und neun Spitzen auf. Wuchsform, Blattfärbung und so weiter entsprechen denen der Bergulme; fraglich ist, ob 'Cornuta' überhaupt als eigene Sorte aufzufassen ist.

Für die typische Wildform der Bergulme ist es kennzeichnend, dass die Blätter – vor allem die Schattenblätter – mehr als eine Spitze ausbilden können. Dies gilt als Artmerkmal. Bei der Hörnchen-Ulme sind mehrspitzige Blätter die Regel, sie kommen überall am Baum vor. Oftmals sind auch nicht nur drei oder vier Spitzen ausgebildet, sondern bis zu neun. Da die seitlichen Blattspitzen oft länger sind als die zentrale Spitze, entsteht im Umriss das Bild eines "Hörnchens" – dieser Name ist in Deutschland nicht gebräuchlich, ergibt sich aber aus der Sortenbezeichnung 'Cornuta' ("die Gehörnte").

Die Sorte ist nicht gebräuchlich und selten zu finden; in Hamburg ist nur ein größeres Exemplar bekannt.

Abweichungen der Blattmerkmale sind bei den Ulmen recht häufig. Bekannt sind kleinen Fiederblättchen, die an einer Seite des Blattstiels entstehen können, oder der trichterförmige Blattgrund. Ob dies konstante Merkmale sind, die den Status einer Sorte rechtfertigen, ist fraglich.

In allen anderen Merkmalen unterscheidet sich die Hörnchen-Ulme nicht von der Wildform der Bergulme. Sie kann ein 35 bis 40 m hoher Baum werden, die Krone wird breit ausladend, die Blätter sind groß breit-elliptisch, oberseits rau, die Früchte sind ebenfalls vergleichsweise groß und fast kreisrund.

Eine der größten Ulmen der Niederlande ist eine Hörnchen-Ulme in Utrecht. Sie ist 36 m hoch und hat einen Stammdurchmesser von 1,80 m. Der Baum wurde 1840 gepflanzt.