Die kornische Varietät der Feldulme scheint einige der wenigen Formen zu sein, auf die sich alle Bearbeiter der britischen Baumflora einigen können. Benannt ist sie nach der südwestlichsten Landschaft Englands, Cornwall. Gelegentlich wird die Varietät auch als Sorte Ulmus minor 'Stricta' angesehen.
Die Cornwall-Ulme wächst zu einem stattlichen, bis 30 m hoher Baum mit offener, weit ausladender, fast fächerförmiger Krone heran, der Stammdurchmesser kann 150 cm erreichen. Die dunkelgrünen Blätter sind oberseits glatt und glänzend, unterseits sind sie bis auf die Achselbärte unbehaart. Das Einzelblatt ist 4 bis 6 cm lang und 2 bis 3 cm breit, elliptisch bis eiförmig, an der Spreitenbasis fast symmetrisch, der Rand ist scharf gesägt, der Blattstiel ist nicht länger als 1 cm. Die Blüten und die Früchte sind von denen der eigentlichen Feldulme (U. minor var. minor) nicht zu unterscheiden.
Bei Untersuchungen im südwestlichen Teil Irlands wurden einige schöne Exemplare gefunden, die der Holländischen Ulmenkrankheit bisher widerstanden haben. Ausfälle kamen eher durch Windwurf zustande. Die Varietät cornubiensis war früher wohl über weite Teile Irlands und Südenglands verbreitet. Da sie wie alle Feldulmen sehr anfällig für die Holländische Ulmenkrankheit ist, sind die meisten Exemplare inzwischen verschwunden. Von Irland abgesehen soll es noch in Schottland und in Australien bemerkenswerte Exemplare geben.
Innerhalb der Varietät können weitere Spielarten ausgeschieden werden, je nach Beschaffenheit der Blattoberfläche (rau oder glatt), der Spreitenbasis (symmetrisch oder asymmetrisch) und der Kronenform (mehr oder weniger breit gefächert). Unter den Namen Lizard Elm, Goodyer's Elm, Wheatley Elm, Ulmus minor 'Stricta', Ulmus angustifolia var. cornubiensis sind sie in die Literatur eingegangen. Darüber hinaus soll es einen Hybrid mit der Bergulme unter dem Sortennamen 'Daveyi' geben. Sämtlichen Beschreibungen und Zuordnungen ist zu eigen, dass sie auf extrem wenigen Exemplaren beruhen und im Gelände kaum je nachzuvollziehen sind.
Es bleibt abzuwarten, ob genetische Untersuchungen die Systematik der britischen Feldulmen klären können. Unter Umständen müsste die eigenständige Varietät cornubiensis dann aufgegeben und als namenlose Spielart wieder U. minor var. minor zugeordnet werden.