Die Sorte wurde 2006 vom französischen Forschungsinstitut INRA auf den Markt gebracht, ursprünglich entstammt sie dem niederländischen Züchtungsprogramm. Es handelt sich im Grunde also um eine speziell ausgewählte Form der Plantijn-Ulme.
Der Handelsname ist "Vada".
Elternarten:
U. 'Plantijn' (U. glabra 'Exoniensis x U. wallichiana x U. minor)
'Wanoux' ist wüchsig, mit 20 Jahren erreicht sie eine Höhe von 14 m. Sie bildet einen geraden, langen Stamm aus, die Seitenverzweigung tritt dem gegenüber zurück, so dass eine schlanke, eher pyramidale bis säulenförmige Gestalt entsteht.
Die Blätter sind mittelgroß, der Blattrand ist fein gesägt, die Spreitenbasis ist asymmetrisch. 'Wanoux' ist die einzige moderne Ulmen-Züchtung, die von Blattmilben befallen wird. Sie machen sich durch einen silbrig glänzenden überzug auf der Blattoberseite bemerkbar, wie das bei der Bergulme häufig zu beobachten ist.
Die Resistenz der Sorte gegen die Holländische Ulmenkrankheit wurde ausführlich getestet, hauptsächlich in ein er Versuchspflanzung im Wald von Vincennes nahe Paris. Im Ergebnis hat 'Wanoux' ein ähnlich hohes Resistenzniveau wie 'Sapporo Autumn Gold'. Diese hat in einem groß angelegten Vergleichstest in den Niederlanden sehr gut abgeschnitten.
Der Name der Sorte 'Wanoux' ist eine Zusammenziehung von Wa-geningen und Champe-noux, den Orten der niederländischen beziehungsweise französischen Ulmenforschung. Der Handelsname 'Vada' ist die antike römische Bezeichnung für die heutige Stadt Wageningen.
Die Ulme gilt in Frankreich allgemein als Baum der Revolution und der Linken. Der frühere sozialistische Premierminister Lionel Jospin ließ 1998 eine Ulme im Hof seines Amtssitzes pflanzen, dem Hôtel Matignon. Es handelte sich um die Sorte, die später als 'Wanoux' auf den Markt kam.
Verschiedene Baumschulen in Frankreich bieten die Sorte an, gelegentlich auch fälschlich als Züchtung der Feldulme. Gegenwärtig ist kein Lieferant im deutschsprachigen Raum bekannt, der die Wanoux-Ulme anbietet.